So manche Überstunde leisten, psychisch anspruchsvolle Situationen meistern und kaum noch Abstand vom Alltag finden: Arbeitnehmer in helfenden Berufen stehen gerade in der aktuellen Zeit vor großen Herausforderungen. Das gilt für Medizin und Altenpflege ebenso wie für Psychotherapie, Sozialarbeit oder bei der Polizei. Der Arbeitsalltag ist nicht nur körperlich anstrengend. Viele kleine Anforderungen können zu einer Dauerbelastung werden und krank machen, inklusive Erschöpfungszuständen und psychosomatischen Folgen. Umso wichtiger ist es, regelmäßig mit Abstand über die Aufgaben und das eigene Verhalten zu reflektieren. Diesem Zweck dient die Supervision, sie bietet den Helfenden bei ihren herausfordernden Tätigkeiten selbst Hilfestellung an.
Raum für Reflexion schaffen
Für jeden Handwerker ist es zum Feierabend selbstverständlich, sein Werkzeug zu säubern und für den nächsten Arbeitstag zu sortieren. „Damit lässt sich bildhaft die Funktion der Supervision vergleichen: Sie schafft Raum für Reflexion“, erläutert Paul Fortmeier, Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Supervision und Coaching (DGSv). Mit verschiedenen Methoden erhalten Teilnehmer die Gelegenheit, sich wieder auf ihre Kräfte zu konzentrieren und über Verbesserungen für ihren Arbeitsalltag nachzudenken. In vielen helfenden Berufen, zum Beispiel im Gesundheitsbereich, in der Sozialarbeit oder der Bildung, ist Supervision schon längst etabliert und als Alltagsunterstützung anerkannt. „Bei anderen helfenden Berufen wie bei der Feuerwehr ist auf Länderebene dringender Handlungsbedarf gegeben“, unterstreicht Fortmeier.
Qualifizierte Berater finden
Aber wie lässt sich die Qualität der Supervision sicherstellen? Eine entsprechende berufliche Qualifikation ist dabei wichtig, ebenso ein intaktes Vertrauensverhältnis zwischen Supervisor und der zu beratenden Person. Generell sind gute Berater daran zu erkennen, dass sie keine Patentrezepte ausstellen, wie der Klient sich zu verhalten hat. Sie helfen vielmehr bei der Suche nach Lösungen.
(mit Material von djd)