Eine Ausbildung im Ausland? Die Chance solltest du nutzen. Grundsätzlich kannst du als Azubi nämlich einen Abstecher in ein anderes Land machen, um dort Erfahrungen zu sammeln und berufliche Fertigkeiten zu erlernen. Aber: Auf eigene Faust entscheiden solltest du dein Vorhaben erstmal nicht. Denn dafür brauchst du die Zustimmung deines Chefs sowie von deiner Berufsschule. Schließlich muss der Ausbilder dich für die Zeit entbehren können und die Kosten – ohne Unterbringung und An- und Abreise natürlich – übernehmen.
Für Studierende selbstverständlich
Doch obwohl die Möglichkeit besteht, nimmt kaum ein Azubi die Gelegenheit wahr, ein paar Monate in Frankreich, Malta oder San Francisco zu verbringen. Dabei ist es etwa bei Studierende fast unverzichtbar, eine Zeit lang an einem Austausch teilzunehmen sowie Land und Leute kennenzulernen.
Tendenz steigend
Aber: Besserung scheint in Sicht zu sein. Inzwischen zeichnet sich ein Aufwärtstrend unter den Azubis ab. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek begrüßt diese Entwicklung: „Die deutsche Wirtschaft braucht junge Fachkräfte mit internationaler Berufskompetenz, um auf dem globalen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Und es macht die duale Ausbildung für junge Leute noch attraktiver, wenn sie einen Teil davon im Ausland verbringen können.“
5,3 Prozent lernten 2017 für ihren Beruf im Rahmen ihrer Erstausbildung in einem anderen Land dazu. Das zeigt die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierte, repräsentative Studie Auslandsaufenthalte in der Berufsausbildung 2017. Mit rund 31.000 Absolventen sind es immerhin doppelt so viele Lehrlinge wie noch im Jahr 2010.
Persönlichkeit entwickeln
Sowohl Lehrlinge als auch Unternehmen sowie die Berufsschulen finden einen Auslandsaufenthalt laut Studie gut. Er stärke persönliche Kompetenzen, die im späteren (Arbeits-)Leben gefragt sind. Zu ihnen zählen Motivation und Verantwortungsbereitschaft, aber auch Social Skills, Fremdsprachenkenntnisse und natürlich die beruflichen Fertigkeiten.
Hier findest du Informationen
Du hast auch Lust, mal ins Ausland zu gehen? Bei den Industrie- und Handelskammern kannst du dich ausführlich informieren. Wann ist der beste Zeitpunkt? Welche Länder sind möglich? Gibt es finanzielle Unterstützung? Und wie sehen Förderungsprogramme aus? Zudem findest du dort ebenfalls Ansprechpartner, die auf deine persönliche Situation eingehen.