Am Monatsende kein Geld mehr in der Tasche? Das muss nicht sein. Für Azubis gibt es eine Vielzahl an Förderungsmöglichkeiten – manche sind nur weniger bekannt. BAföG etwa können nicht nur Studierende beziehen, auch Auszubildende haben darauf einen Anspruch. Wer während der Lehre ins Ausland will, kann ebenfalls Zuschüsse beantragen. Sogar Gutscheine für Weiterbildungen könnt ihr erhalten. Hier eine Übersicht, wo und wie ihr Unterstützung bekommt.
Hilfe bei der Ausbildungsplatzsuche
Wer noch keinen Betrieb für seine Lehre gefunden hat, kann bei der Agentur für Arbeit einen sogenannten Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS) beantragen. Diesen könnt ihr bei einem zugelassenen Träger einlösen – etwa für eine berufliche Maßnahme, Probearbeit oder die Vermittlung einer versicherungspflichtigen Beschäftigung. Eine andere Möglichkeit ist die assistierte Ausbildung. Sie unterstützt Jugendliche mit einem schwächeren Schulabschluss oder Migrationshintergrund. Teilnehmer erhalten Hilfen zum Abbau von Sprach- und Bildungsdefiziten. Auch die Betriebe selbst werden dabei gefördert.
Unterstützung für den Lebensunterhalt
Das Gehalt während der Ausbildung ist zumeist nicht besonders hoch. Viele bleiben daher während der Lehre in ihrem Elternhaus wohnen. Wer jedoch die Stadt wechseln muss oder möchte, kann die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) der Agentur für Arbeit beantragen. Diese unterstützt euch bei der ersten Lehre. Die Zuwendungen müssen später nicht zurückgezahlt werden.
Absolviert ihr eine schulische Ausbildung könnt ihr wie Studierende Mittel aus dem Bundesausbildungsförderungsgesetz beantragen. Im Gegensatz zu Hochschulabgängern müsst ihr als Azubis das BAföG später nicht begleichen.
Weiterbildung während der Lehre
Auch wenn ihr mitten in eurer Ausbildung steckt, kann eine Weiterbildung sinnvoll sein. So könnt ihr auf dem hart umkämpften Arbeitsmarkt mit zusätzlichen Qualifikationen punkten. Vielleicht fühlt ihr euch in eurem Betrieb zudem nicht ausreichend geschult. Der Bund übernimmt für Azubis daher einen Teil der Kurs- oder Prüfungsgebühren für berufsrelevante Maßnahmen. Dazu müsst ihr eine Bildungsprämie beantragen. Dies geht bei einer von 530 Beratungsstellen in ganz Deutschland. Die Förderung übernimmt bis zu 50 Prozent der Weiterbildungskosten, maximal 500 Euro. Pro Jahr könnt ihr einen Gutschein bekommen.
Förderung für Auslandsaufenthalte
Lust auf einen Tapetenwechsel? Wer in der Ausbildung weitere Erfahrungen sammeln möchte, kann sogar in die Ferne reisen. Verschiedene Programme unterstützen Auszubildende bei einem Auslandsaufenthalt. Dazu gehören etwa das Deutsch-Französische Jugendwerk oder das Programm Leonardo da Vinci Mobilität von der EU.
Karrierechancen erhöhen
Wer seine Ausbildung erfolgreich absolviert hat und weiter lernen möchte, kann ebenfalls auf Unterstützung hoffen. So gibt es etwa das Weiterbildungsstipendium des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Dieses fördert mit bis zu 7.200 Euro fachliche Lehrgänge – etwa zum Techniker, Handwerksmeister oder Fachwirt – sowie fachübergreifende Weiterbildungen. Eine zweite Möglichkeit (nicht nur) für Azubis ist das Aufstiegs-BAföG. Diese Zuwendungen können alle erhalten, die sich auf einen Fortbildungsabschluss etwa zum Handwerks- und Industriemeister, Erzieher, Techniker, Fachkaufmann, Betriebswirt oder auf eine von mehr als 700 vergleichbaren Qualifikationen vorbereiten. Eine Altersgrenze gibt es nicht. Dabei bekommt ihr unter anderem einen Zuschuss zu den Schulungskosten sowie – je nach Bedarf – Unterstützung zu Materialkosten sowie für die Kinderbetreuung oder den Lebensunterhalt. Welche Anforderungen ihr erfüllen müsst und wie hoch genau die Förderung ausfällt, findet ihr hier.